Die mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen

65 % der 16- bis 17-Jährigen in Österreich wünschen sich „Mental Health“ als Unterrichtsfach

Psychische Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung für ein gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Dauerhafte Belastungen können das psychosoziale Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen und das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen.

Unter den Nachwirkungen von Lockdowns und anderen Corona-Maßnahmen haben gerade die Jüngsten unter uns am meisten gelitten. Zudem kam es durch die Kontaktbeschränkungen zu Isolation, Vereinsamung und dauerhaftem Abbruch von sozialen Kontakten.

Darüber hinaus existieren weiterhin existenzielle Bedrohungsszenarien: wirtschaftliche Sorgen in den Familien, Krieg und Klimakrise. Anders als Erwachsene haben Kinder und Jugendliche vielfach noch keine (ausreichenden) psychischen Bewältigungsstrategien entwickelt. Die oft nur teilweise verstandene mediale Berichterstattung kann nicht entsprechend be- und verarbeitet werden und führt mitunter zu psychischen Problemen.

Die neuesten Zahlen der Jugendstudie 2024 von Ö3* zeigen uns, welche Sorgen und Ängste Kinder äußern. Zudem zeigt die Studie ihre Haltungen zu Psychotherapien, welche Themen sie beschäftigen und dass sich 65% der Befragten ein Unterrichtsfach „Mental Health“ wünschen.

Folgende Themen bereiten den 16 bis 17-Jährigen die größten Ängste und Sorgen: Krieg (77%), Klimawandel (65%), Rassismus im Alltag (62%) sowie die aufgehende Schere zwischen Arm und Reich (54%). Rund 42% der Befragten geben an, dass ihnen durch Corona ein Teil ihres Lebens sowie ihrer Entwicklung genommen wurde, und dies für sie nicht mehr aufzuholen ist. Weiters zeigte die Befragung, dass die Bereitschaft im Bedarfsfall eine Psychotherapie zu machen, unter den jugendlichen Männern geringer ausfällt als bei Frauen. Ein weiteres wichtiges Studienergebnis: Etwa 20% der Befragten wären bereit, sich Hilfe zu suchen, befürchten aber aufgrund von Geldsorgen sowie des fehlenden Angebots, überhaupt einen Therapieplatz zu erhalten.

Die Studie zeigt einmal mehr die große Bedeutung von Mental Health für Jugendliche sowie einen dringenden Bedarf für einen breiteren sowie niederschwelligen Zugang zu Psychotherapien. Mithilfe der Unterstützung des ORF Landesstudio Wien sowie Licht ins Dunkel konnte CAPE 10 im Jahr 2024 einen wichtigen Beitrag zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen leisten. Die CAPE 10 Stiftung konnte bereits im ersten Halbjahr 2024 über 30.000 Psycho-Therapieminuten für Kinder und Jugendliche finanzieren und ihr Leben damit nachhaltig verbessern. Der Zugang zu notwendigen Therapien ermöglicht den Betroffenen eine echte Chance auf ein selbstbestimmtes und gesundes Leben.

* 30.151 Teilnehmer:innen, Fokus auf die Ergebnisse 16- bis 17- Jährigen, veröffentlicht im April 2024

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