Die unsichtbare Realität
Anlässlich des diesjährigen Weltfrauentages am 08. März möchten wir über die unsichtbare Realität vieler Frauen in Österreich sprechen.
Armut ist ein komplexes, globales Problem mit vielfältigen Ursachen und Auswirkungen. Österreichweit sind 674.000 Frauen (ab 18 Jahren) armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Männer (15%) haben ein geringeres Armuts- oder Ausgrenzungs-Gefährdungsrisiko als Frauen (18%). (1)
Wesentliche Faktoren für die höhere Armutsgefährdung von Frauen sind die ungleiche Verteilung unbezahlter Care-Arbeit sowie die generelle Lohnschere zwischen Mann und Frau. Frauen in Österreich leisten etwa zwei Drittel der Care- Arbeit und verdienen durchschnittlich um 18,4% weniger pro Stunde als Männer. Diese Einkommensunterschiede resultieren aus strukturellen Benachteiligungen und führen langfristig zu geringeren Pensionen, wodurch insbesondere alleinstehende Pensionistinnen einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt sind. (2)
30% der alleinlebenden Pensionistinnen sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Während 14% der Personen in Haushalten mit männlichen Hauptverdienern armuts- oder ausgrenzungsgefährdet sind, sind 26% der Personen, die in Haushalten mit weiblicher Hauptverdienerin leben, von Armut betroffen. (1)
Trotz zahlreicher Bemühungen und Maßnahmen zur Gleichstellung von Mann und Frau, bleibt das Thema Armut dabei oft auf der Strecke. Diese Zahlen zeigen uns eindringlich, dass umfassende gesellschaftliche und politische Maßnahmen erforderlich sind, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Lebensrealitäten von Frauen eingehen.
CAPE 10 möchte betroffenen Frauen eine Stimme geben und ihre Realität sichtbar machen.
Quellen:
(1) EU-SILC-Zahlen 2023, Statistik Austria
(2) Arbeiterkammer Wien, 2024: https://wien.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/frauen/Frauenarmut-verhindern.html